Lernen mit Begeisterung: Bildung heute

Menschen streben nach Freiheit und Selbstbestimmung, danach sich weiterzuentwickeln.

Wir brauchen die Möglichkeiten, uns auszuprobieren.

Festzustellen, was wir mögen, was wir gut können.

Kinder tun das von Geburt an, sie folgen ihrer inneren Richtung;

sie wollen lernen, sich entwickeln, und sie tun das in ihrem eigenen Tempo.

Wenn wir sie lassen!

 

Bildung heute – die Voraussetzungen:

Voraussetzung ist, dass wir sie weiter als die kompetenten jungen Menschen wahrnehmen, die sie sind. Oft ist es doch so: bereits sehr früh verlieren wir das Vertrauen in diese natürliche Entwicklung, meinen, wir müssten dann doch das „Gefäß“ Kind mit etwas befüllen, dass wir Erziehung oder Bildung nennen – und wobei Erwachsene entscheiden, was „gut“ und was „richtig“ ist für das Kind.

Gesteuert wird dies oftmals bewusst oder unbewusst von Angst vor dem Unbekannten und Neuen, von alten Mustern, von Vorstellungen davon, was „normal“ oder „nicht normal“ ist, mit Rollenmodellen – und natürlich von dem Wunsch, dem Kind eine möglichst gute und schöne Zukunft vorzubereiten.

Dabei wird oft übersehen, dass das so gar nicht möglich ist – wir können nicht mit den Mitteln oder dem Wissen von gestern oder heute auf morgen vorbereiten. Die Berufe, die unsere Kinder einmal ergreifen werden, gibt es heute vermutlich noch gar nicht. Und wir müssen das auch gar nicht leisten, diese Vorbereitung. Jeder Mensch bringt alles mit, was dafür notwendig ist. Anders könnte sich die Welt auch gar nicht weiterentwickeln. Evolutionär waren es immer die jungen Menschen, die für echte Weiterentwicklung gesorgt haben – dadurch, dass sie Dinge anders gemacht haben.

 

Bildung heute – die Notwendigkeiten:

Was es dafür braucht, ist Rückhalt und Vertrauen.

Und Begleitung.

All dies beginnt mit oder schon vor der Geburt. Wenn wir in gutem Kontakt sind mit unserem Baby oder Kleinkind, können wir bereits dann spüren, was es braucht und in welchem Tempo es vorangeht, können dieses Vertrauen bereits dann entwickeln oder behalten.

Wir beobachten und begleiten das kleine Kind: wie es sich die Welt erobert– dies umso klarer und mutiger, wenn sie von einem sicheren Ort, von einer sicheren Bindung aus starten, sich aufgehoben fühlen, einfach SEIN dürfen, sie selbst – und sich selbst erkennen und entwickeln. Oft hilft uns das auch, wieder in besseren Kontakt mit uns selbst zu kommen und alte Glaubenssätze zu überwinden. Eigene Biographiearbeit zu leisten. Umso mehr gilt dieses Vertrauen wohl beim Teenager: die Basis dafür haben wir schon in früheren Jahren geschaffen.

 

Bildung heute  vs. Bildungssystem:

Im klassischen Bildungssystem geht dieses Vertrauen trotz aller Reformen leider oft verloren oder ist nicht vorgesehen. Es wird versucht, Lernen und Entwicklung zu normieren, in feste Strukturen zu fassen.

Den jungen Menschen in Formen zu bringen, wie er sein soll oder wie er sich benehmen soll, welche Standards oder Anforderungen erfüllen. Die Defizitorientierung ist ein bekanntes Stichwort – wir verwenden die allermeiste Energie darauf, dort besser zu werden, was uns nicht so liegt, obwohl das vermutlich nie der Bereich unserer größten Begeisterung werden wird und wir in diesem Bereich auch selten wirklich besonders gut werden.

Auch findet Unterricht meist noch in getakteten 45 min-Einheiten statt.
Für wen diese Art zu lernen passt – wunderbar! Für viele passt das nicht. Manche spüren das bereits früh bzw ihre Eltern, manche Kinder passen sich an, manche werden krank oder rebellieren. In Deutschland steht gerade was die Schule selbst betrifft noch das System der Zwangsbeschulung dagegen, teilweise wird mit noch mehr Regeln oder noch mehr Druck versucht, dem zu begegnen – meist mit entsprechend müßigem Erfolg.

Bildung heute:
Dabei hat jeder das Recht, sich zu bilden, und wir sind als Gesellschaft in der Pflicht, das jedem zu ermöglichen. Aber es ist nicht sinnvoll, sogar eher gemein, nur eine einzige Möglichkeit zu schaffen und dafür die Pflicht umzukehren, indem man die Menschen zwingt, dass sie diese einzige Möglichkeit nutzen müssen.
Auch die Arbeitswelt wird künftig so nicht mehr funktionieren. Die Berufe, die unsere Kinder ausüben werden, gibt es heute noch gar nicht – und sie werden sie auch nicht viele Jahre lang ausüben.

Was sie brauchen in einer sich schnell verändernden Welt ist die Fähigkeit, sich auf diese Welt einzustellen. Zu wissen, wie sie am besten lernen, wie sie sich Dinge aneignen. Vor allem aber zu wissen, wer sie selbst sind und wer sie sein wollen, was sie bewegen wollen in der Welt, um sich nicht selbst zu verlieren in diesem schneller werdenden Tempo. Und das wird nicht gelingen, wenn wir immer mehr Anforderungen, immer mehr Stunden schon in einen Kinder-Alltag, einen Kinder-Arbeitstag pressen.

Bildung heute – ein Paradigmenwechsel:

Wir stehen vor einem Paradigmenwechsel und er hat bereits begonnen.

Wir lernen, Kinder nicht mehr als „Zögling“ und unvollkommen wahrzunehmen, sondern als die wunderbaren Wesen, die sie sind. Wir brauchen keine Erziehung mehr, wir dürfen uns auf Augenhöhe begeben und miteinander wachsen. Denn wie sollen aus Kindern Menschen heranwachsen, die die Grenzen Anderer und ihre eigenen kennen und achten, wenn bereits im frühsten Alter die Grenzen oder Bedürfnisse des Kindes übergangen oder übertreten werden?
Aber es gibt Alternativen, und es gibt immer mehr Menschen, die nach diesen Alternativen suchen und diese leben. Die sich Entschleunigung wünschen, mehr Miteinander und mehr Zusammen. Die sich echte Wahlfreiheit und Bildungsfreiheit wünschen. Immer mehr Menschen in aller Welt leben beispielsweise ganz oder teilweise ohne Schule. Es gibt freie Schulen ohne feste Stunden, ohne Klassen und ohne feste Lehr- oder Stundenpläne.

Es gibt freie Lernorte, in denen Menschen jeglichen Alters zusammenkommen können und sich mit ihre Interessen beschäftigen können – auch in der Gruppe, auch ohne Kursrahmen oder Voraussetzungen, die man für die Teilnahme erstmal mitbringen muss. Manche Wissenschaftler beschäftigen sich schon seit Jahrzehnten mit dem sog. „informellen Lernen“. Junge Menschen stellen sich ihre Bildung selbst zusammen – das Internet und die globale Vernetzung machen es heute einfach. Orts- und oftmals zeitunabhängige Arbeit können uns in immer mehr Berufen und Tätigkeiten neue Möglichkeiten eröffnen.

Bildung heute – der Kongress:

Lena und Michael Busch haben über 50 Experten aus der ganzen Welt und im Alter zwischen 18 und 73 Jahren online versammelt.

Das gab es in dieser Form und zu diesem sensiblen Thema noch nie, viele von ihnen treten zum ersten Mal online auf. Nach knapp einem Jahr Vorbereitungszeit ist es nun soweit: der 1. Internationale Online-Bildungskongress für freies Lernen und selbstbestimmte Bildung findet vom 18. bis 27. März statt. Eine Teilnahme ist wirklich für jeden möglich – denn sie kann vom häuslichen Sofa aus zu jeder Tages- und Nachtzeit erfolgen und der Kongress ist kostenlos.

(Es besteht jedoch die Möglichkeit, wer die Interviews dauerhaft haben möchte oder ihre Arbeit unterstützen möchte, das Kongresspaket zu erwerben.) Die Anmeldung erfolgt einfach über die e-mail-Adresse unter www.bildungskongress.com.

Sei dabei und melde Dich jetzt an!

 

Herzlichen Dank an Lena und Michael für Ihren Gastartikel zum Bildungskongress :-)

 

Mich interessiert wie immer DEINE Meinung!

Was bedeutet für dich Bildung heute, was wünschst du dir für deine Kinder und wie setzt du es um? Woran verzweifelst du?

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